Traumasensible Formulierungen
Eine einfühlsame Ansprache von Gewalt ist für Betroffene besonders wichtig. Um Re-Traumatisierungen zu vermeiden, achten Sie auf angemessene, wertschätzende und vorwurfsfreie Formulierungen.
Die folgenden Formulierungen wurden von Betroffenen häuslicher und sexualisierter Gewalt für (medizinisches) Fachpersonal erarbeitet. Sie helfen, erneute Viktimisierung und Stigmatisierung von Betroffenen zu verhindern.
Die Sätze, Fragen und Arbeitshilfen basieren auf einer wertschätzenden Grundhaltung. Sie sind bestärkend und fördern die eigene Handlungsfähigkeit der Betroffenen.
Beispiele traumasensibler Formulierungen:
- „Welche Unterstützung benötigen Sie jetzt?“
- „Berichten Sie mir wirklich nur das, was Sie erzählen möchten. Sie müssen nicht ins Detail gehen.“
- „Erzählen Sie nur das, was Sie mitteilen wollen – nichts, was Sie zusätzlich belastet.“
- „Sie haben keine Schuld!“
- „Sie haben nichts falsch gemacht!“
- „Sie waren sehr stark und haben das aushalten müssen – Sie trifft keine Schuld!“
- „Ich glaube Ihnen. Es gibt keine Entschuldigungen und auch absolut keine Rechtfertigungen für das, was Ihnen angetan wurde.“
Weiterführende Informationen
Diese Formulierungshilfen wurden vom Betroffenenrat Berlin entwickelt. Die kompletten traumasensiblen Formulierungen und Arbeitshilfen finden sie hier. Besuchen Sie auch unseren Materialshop, um weitere Praxismaterialien zu bestellen.